Die OECD Statistik: Deutsche arbeiten am wenigsten, Griechen am meisten
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OECD-Statistik aus der Bloco Esquerda-Parteizeitung von RF Gutschmidt |
So widerspricht die Statistik der OECD dem Klischee des fleißigen Deutschen und des faulen Südländers. Griechen, Portugiesen oder Iren arbeiten mehr Stunden als der OECD-Durchschnitt. Warum also die schwache Produktivität in diesen Länder?
Von
Rui Filipe Gutschmidt
Die OECD hat die Statistik über die durchschnittliche Anzahl der
Arbeitsstunden ihrer Mitglieder 2015 veröffentlicht. Das Resultat
widerspricht weitestgehend dem Klischee des fleißigen Deutschen und
des faulen Südländers. Ein Deutscher arbeitet im Jahr 1.371
Stunden, während ein Portugiese 1.868 und sein Kollege in
Griechenland sogar 2.042 Stunden im Jahr arbeitet. Der
OECD-Durchschnitt lag im Jahr 2015 bei 1.756 Stunden. In Ländern wie
Polen und Lettland arbeitet man auch mehr als 2000 Stunden und das
gleiche gilt für Mexiko, Costa Rica und Süd-Korea.
Warum
aber ist dann die Produktivität in Südeuropa nicht so gut wie im
Norden? Wie kann man weniger arbeiten und dennoch mehr produzieren?
Das hat mehrere Gründe! Zum einen ist es die Kapazität dieser
Länder, große Investitionen zu tätigen. Niedrige Zinsen, hohe
Investitionen und Produktionslinien die vollautomatisiert mit wenig
Personal große Mengen zu geringen Preisen produzieren können. Dazu
kommen noch die Fälle, bei denen alle arbeitsaufwändigen
Produktionsschritte ins Ausland ausgelagert werden, wo die
Personalkosten extrem gering sind. Manchmal bekommt ein Produkt nur
noch den Stempel „Made in Germany“ und wird in Deutschland
verpackt.
So
ist es leicht „Produktiv“ zu sein, wenn in Wahrheit nicht der
Deutsche Arbeiter, sondern Roboter oder Chinesen die Hauptarbeit
machen. Zum anderen haben wir Portugal oder Griechenland, wo kleine,
fast Handwerkliche Betriebe, keine Chance haben, um Deutschen oder
Niederländern Konkurrenz zu machen. Noch dazu haben viele
Unternehmer dort keine Ahnung von Geschäften. Sie verstehen
vielleicht etwas von dem Produkt, das sie herstellen, aber zu viele
von ihnen haben keine Ahnung von Betriebswirtschaft und ihr
Führungsstil motiviert ihre Angestellten höchstens dazu, zu
emigrieren und die niedrigen Gehälter tun ihr übriges. Doch das ist
wieder ein anderes Thema.
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